Destruktive Beziehungen zu pathologischen Narzissten 16 – Der Psychopath oder Die Skrupellosen

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Sie können Seelen auslöschen – von außen unbemerkt

Die kontinuierliche Veröffentlichung von Texten, die das Themenfeld ‚Manipulative Persönlichkeiten’ betreffen, führt mittlerweile dazu, dass ich angerufen werde. Ich werde entweder um Rat gefragt oder einfach nur um Bestätigungen gebeten. Darüber freue ich mich sehr, obgleich es mich wundert, dass es so lange gedauert hat, bis die ersten Anrufe kamen.

Die Geschichten, mit denen ich konfrontiert werde, sind oft sehr dunkel und schockierend. Am schlimmsten ist es, wenn ich befürchten muss, die verängstigte Person am anderen Ende der Leitung hat es mit einem Psychopathen, der Extremform im Spektrum manipulativer und missbrauchender Persönlichkeiten, zu tun. Diese hilfesuchenden Menschen sind oft nur noch ein Schatten ihrer selbst. Es reicht mir, ihre kraftlose Stimme zu hören, um in etwa einordnen zu können, was ihnen gerade widerfährt oder widerfahren ist.

Mit diesem Text möchte ich einen kleinen Einblick in die Lebensumstände von Personen geben, die von Psychopathen, also von Vertretern der gefährlichsten Gruppe innerhalb der Cluster B Persönlichkeitsstörungen, subtil psychisch entführt, emotional missbraucht und in manchen Fällen sogar bis zur seelischen Zerstörung getrieben werden. Im internationalen Sprachgebrauch nennen sich die drei Phasen der narzisstischen Demontage, also ihr Modus Operandi:

Idealisation – Devaluation – Discard

(Idealisierung – Abwertung – Auslöschung)

Psychopathen umgarnen zunächst ihr anvisiertes Ziel und idealisieren es um diese Person an sich zu binden, später folgt die Entwertung durch zunächst subtile und folgend dann immer brutaler werdende Erniedrigungen. Zum Schluss werfen sie ihr aufgebrauchtes, ausgezehrtes Opfer einfach weg. Ausgehöhlt und nervlich am Ende. Ich kenne unzählige dieser Geschichten. Sie kommen aus allen sozialen Schichten.

Psychopathen sehen natürlich nicht alle aus wie Hannibal Lecter. Dann hätten wir es leichter. Sie laufen unbemerkt zwischen normal Empfindenden herum, tragen aber in ihrer Gehirn-Anatomie an manchen Stellen signifikante Auffälligkeiten, die sie von den anderen unterscheiden. Es gibt nur ein äußeres Merkmal, das sie von empathischen Menschen unterscheidet. Wenn man bewusst darauf achtet, erkennt man sie an ihrem kalten und berechnenden Prädatoren-Blick.

Ein charismatisches aber brandgefährliches Energiefeld

Ihre Ausstrahlung ist so intensiv, dass man in ihrer Nähe meint, verglühen zu müssen oder wie von einem Schwarzen Loch absorbiert zu werden, – Danke für die Analogie, liebe E.! Stimme, Artikulation und Schnelligkeit im Denken und Handeln sind neben überdurchschnittlicher Attraktivität oft so beeindruckend, dass bei jedem ihrer staunenden Adressaten sofort das kritische Denkvermögen auszusetzen droht. Ihnen stehen Kräfte zur Verfügung, die ein normaler Mensch nicht hat und ihre Ausdauer und ihre Konzentrationsfähigkeit lassen einen fragend zurück. Irgendetwas ist anders.

Zu diesem Zeitpunkt hat der Psychopath schon längst das Terrain sondiert und seine potenziellen Beutepersonen als solche klassifiziert. Hier ein brauchbares Psychogramm seiner typischen Beute herzustellen ist schwierig, – es hängt stark vom jeweiligen Psychopathen und seiner Ausrichtung ab. Auch nicht alle Beutepersonen sind extrem selbstlos, zumindest am Anfang nicht. Nicht alle sind hoch empathisch. Oft handelt es sich bei der Zielperson sogar um eine auffallend starke, intelligente Persönlichkeit, besonders dann, wenn der Psychopath sie ausgesucht hat, weil sie ihm aus finanziellen Gründen attraktiv erscheint. Es kann eine sehr leistungsfähige, ebenfalls charismatische Zielperson sein, die noch Kraft hat und ihn an ihrem finanziellen Erfolg teilhaben lässt. Es kommt tatsächlich auf die spezielle Motivation des Psychopathen an. Will er vorwiegend Sex, sind natürlich andere Attribute entscheidend für seine Vorauswahl.

Da ein Psychopath unfähig ist, eine authentische zwischenmenschliche Bindung einzugehen und er absolut ohne jegliche Gefühle operiert, geht er sämtliche persönlichen Ziele berechnend und mit dem dazu notwendigen Pragmatismus an. Er definiert sein Gegenüber ausschließlich als seinen persönlichen Energielieferanten. Sozusagen als menschliches Material. Innerhalb der Gruppe derer, die ihn mit Aufmerksamkeit, Sex, Geld, Informationen, Beziehungen etc. versorgen, gibt es eine Art Ranking. Mancher Human Supply ist für ihn wertvoller, als anderer. Haben die verschiedenen Energieversorger ausgedient, werden sie regelrecht abgestoßen. Ein Psychopath wirft Menschen weg.

 

Ein paar Beispiele alltäglichen psychopathischen Vorgehens

Eine Auswahl dessen, was mir erzählt wird, möchte ich hier gern veröffentlichen. Es reicht nicht, von den 4% zu berichten, ohne ihre verdeckten Machenschaften direkt auszusprechen. Die Anrufe, die mich erreichen, sollen nicht in der Bedeutungslosigkeit versinken.

Dass Psychopathen krankhaft lügen, ist inzwischen Allgemeinwissen. Ob männlich oder weiblich, sie können ihren Partner an den Rand des nervlich Ertragbaren bringen. Psychopathen sind skrupellose Betrüger. Sie können ihre weibliche Bezugsperson beispielsweise zu einer Abtreibung zwingen oder sie in ihre wirtschaftskriminellen Machenschaften mit einbeziehen. Psychopathinnen drehen heimlich Sexfilme von ihren von ihnen verführten, verheirateten Partnern und schicken diese den jeweiligen Ehefrauen. Sie provozieren ihr männliches Opfer bis es aggressive Ausbrüche hat. Zeugen gibt es selbstverständlich erst ab der zweiten Szene, ohne das Wissen über die vorhergehenden Provokationen.

Psychopathen installieren Keylogger (Spionage Software) in den Computern ihrer Familienmitglieder oder lassen sie gezielt vor wichtigen Prüfungen nicht schlafen, indem sie sie jede Stunde aufwecken, aus fadenscheinigen Gründen. Das Prüfungsergebnis könnte besser ausfallen, als bei ihnen selbst. Sie bestehlen ihre ‚Partner’ oder inszenieren dramatisch die Zerstörung einzelner Gerenstände aus deren persönlichem Eigentum, stellvertretend, Voodoo-Zeremonien gleich. Psychopathinnen stellen ihre Partner oder Kinder vor vollendete Tatsachen und schließen so die Umkehrbarkeit wichtiger, familiärer Entscheidungen aus. Sie verbreiten gezielt Lügen über ihre Angehörigen oder Partner, Peinlichkeiten und Intimes. Sie verpacken es in sorgenvoll geheuchelte Sätze. Psychopathische Frauen gehen anders vor, als ihr männliches Pendant.

Männliche Psychopathen machen ihren Frauen besondere Komplimente und sagen ihnen nach dem Aufstehen, dass ‚der Lack ab‘ ist und dass sie sowieso keiner mehr nimmt, oder dass sie sie in die Insolvenz treiben und damit dann in die Arbeitslosigkeit. Oder sie erzählen ihnen von ihrer eigentlichen Homosexualität. Nach dem ersten Schock der Ehefrau nehmen sie die Aussage mit den Worten zurück: „ich wollte nur sehen, wie Du reagierst“. Auch ihre Kinder sind für sie nur Objekte, Publikum, Entourage. Das Talent ihrer Kinder könnte höher sein, als ihr eigenes und das gilt es zu verhindern, mit allen zur Verfügung stehenden verschlagenen Mitteln. Großmütter stellen sich über ihre Enkel und machen sich über deren Interessen lustig. Es wurde mir die Kopie eines Schreibens geschickt, in dem die Großmutter eines Teenagers ihn bat, bei einer Bank ein Konto zu eröffnen. Den Empfehlungsbonus hätte sie dann gern. Es handelte sich um 50 €…

Männliche Psychopathen, wie weibliche, können ihre Opfer massiv stalken, sie flüsternd bedrohen und erklären, dass sie bereits andere beauftragt hätten, ‚das Problem‘ für sie zu lösen. Nicht jetzt sondern viel später, – erst dann, wenn sie selbst keiner mehr verdächtigen könnte…

Das sind nur einige wenige Geschichten. Die unter uns lebenden Psychopathen agieren täglich, überall.

 

Kann man einen Psychopathen therapieren?

Man kann 25 Jahre von einem Psychopathen manipuliert und emotional ausgebeutet worden sein, zum Beispiel innerhalb einer Ehe, am Ende entledigt er oder sie sich skrupellos ihres mittlerweile nur noch störenden Ballastes. Er kann von heute auf morgen mit seinem frischen Supply auf Reisen gehen und bester Laune sein. Ein Psychopath vermisst seinen Ex- Partner zu keinem Zeitpunkt. Noch einmal zur Erinnerung: es fehlt ihm dazu an notwendigen neuronalen Verbindungen, die sich auch im Nachhinein, zum Beispiel im Rahmen einer Therapie, nicht herstellen lassen.

Maximal verhaltenstherapeutische Maßnahmen könnten zu einer Verbesserung der Situation führen, aber dazu müsste der Psychopath seine Defizite zunächst erkennen und dann offen legen, was sehr unwahrscheinlich ist. Wie sollte man einer betroffenen anti-sozialen Persönlichkeit erklären, was Empathie ist? Diese Person müsste sich, ohne die dafür notwendige emotionale Substanz zu besitzen, in jeder zwischenmenschlichen Begegnung eine Art künstlich hervorgerufenes Mitgefühl herleiten. Das geschieht bei uns normal Fühlenden innerhalb Bruchteilen von Sekunden und bezieht, dank unserer emotionalen Grundausstattung, Sämtliches in unsere urteilenden Überlegungen mit ein, was wir über unser Gegenüber wissen.

 

Anfängliche Über-Empathie der Gesunden und bei Erkennen: Fassungslosigkeit

Es geht sogar oft soweit, dass empathische Persönlichkeiten die widersprüchlichen Verhaltensweisen eines schwer narzisstisch gestörten Familienmitgliedes oder ‚Partners‘ unbedingt verstehen wollen (meistens leider zunächst ohne die wichtigen Zusammenhänge zu kennen) und das über viele Jahre. Das ist extrem kraftraubend, innerhalb der Ungereimtheiten, Unverschämtheiten, Verschlagenheiten und Beleidigungen eine Art Logik erkennen zu wollen. Die Suche nach einer Erklärung macht die Gesunden erst fassungslos und dann müssen sie klar erkennen, dass Mütter sie nicht lieben und Väter sich nicht für sie interessieren, ihre Partner sie demontieren und ihre sogenannten Freunde sie kompromittieren etc. Die meisten wissen nicht, dass kalte und verzerrte Verhaltensweisen der rätselhaften Anderen auf Persönlichkeitsdefiziten und diese auf gehirn-anatomischen Besonderheiten beruhen. Ich kann nicht verstehen, warum die Forschung und hier insbesondere die psycho-pathologische in Deutschland diese Zusammenhänge nicht offen kommuniziert. Warum muss ich Quellen aus USA oder UK heranziehen?

 

Die derzeitige Situation in Deutschland lässt mich fragend zurück

Ich bat im Herbst letzten Jahres hier in Deutschland die leitende Psychologin einer psychosomatischen Klinik um ihren fachlichen Rückhalt für die Korrektheit meiner Texte. Sie versorgte mich mit Fachliteratur. Ich las diagonal und musste feststellen, dass die Inhalte nicht annähernd dem entsprachen, was ich durch die Hinzuziehung eher internationaler, insbesondere us-amerikanischer Psychologischer Fachliteratur lernen konnte und hier im Speziellen zum Thema CPTSD, der Komplexen Posttraumatischen Belastungsstörung, dem Resultat aus jahrzehntelanger Traumatisierung durch innerfamiliären oder innerhalb von Beziehungen stattfindenden, emotionalen Missbrauch.

Schon das Gespräch mit ihr stellte mich nicht richtig zufrieden und als ich im Regen, hinter meinen rhythmisch schlagenden Scheibenwischern, enttäuscht nach Hause fuhr, ging mir ihr abschließendes Zitat nicht aus dem Kopf:

„…Sie müssen auch die Narzissten verstehen! Sie können nicht anders. Aber sie können vielleicht andere Dinge gut, – ich würde sie nicht als gestört bezeichnen. Es sind immerhin auch Menschen…“.

Angesichts dessen, was sie in Biographien anderer Menschen anrichten, bin ich über diese Aussage noch immer geschockt. Und wenn die Auswirkungen pathologisch narzisstischen oder anti-sozialen Handelns nicht so zerstörerisch für andere wären, dann frage ich mich, warum meine favorisierte Ärztin aus Massachussetts mehr als 1800 Videos zu diesem Thema gedreht hat und täglich kommen neue hinzu (youtube channel ‚peace and harmony‘). Oder warum auch Richard Grannon, Psychologe und Lifecoach aus UK, immer wieder neue Ergebnisse publiziert.

Beide verweisen Sie regelmäßig auf ein unverzichtbares Standardwerk, das ich für Sie abschließend gern anhänge:

Walker, Pete. Complex PTSD: From Surviving to Thriving. Azure Coyote, 2013.

Wissenschaftlicher Hintergrund

Klicke, um auf 40_45_11.pdf zuzugreifen

Es wird mal wieder Zeit für einen Disclaimer:

Da ich selbst weder Ärztin, noch Psychologin oder Therapeutin bin empfehle ich allen Geschädigten von pathologischen Narzissten gezielt Institutionen aufzusuchen, die sich mit der Materie auskennen. Ich bin geneigt, Ihnen die Berliner Charité zu nennen, da sich hier langsam mehr und mehr Forschungsergebnisse zum Thema ‚Narzisstische Persönlichkeitsstörung‘ entwickeln.

Ich bedaure, dass es in Deutschland an flächendeckender Aufklärung zum Thema mangelt. Alle Englisch sprechenden Leser würde ich gern, aus gutem Grund, für die beiden oben genannten Psychologen begeistern, die kontinuierlich auf youtube veröffentlichen. Ich selbst wäre natürlich gern ‚zitierbar‘, – dass ich nicht über einen Abschluss in dieser wissenschaftlichen Disziplin verfüge, ist Teil des Problems, sozusagen ein Symptom oder aber vielleicht sogar inzwischen ein Teil der Lösung ; ).

Psychpathie erklärt

“… a reaction seeking cloud of nanobots …“

15 Kommentare zu „Destruktive Beziehungen zu pathologischen Narzissten 16 – Der Psychopath oder Die Skrupellosen

    1. Vielen Dank für Ihr Interesse und Ihren wichtigen Kommentar! Es ist mir ein Rätsel, warum nicht öfter und deutlicher über die allgegenwärtige Existenz dieser gefährlichen Persönlichkeiten gesprochen wird. Man könnte erste Anzeichen, sog. Red Flags, Vorsichtsmaßnahmen, Anlaufstellen etc. klar kommunizieren. So langsam erreichen anonymisierte Erfahrungsberichte die Öffentlichkeit, – gehen aber in der Flut der Negativ-Nachrichten unter. Trotz immenser Relevanz. Ich verstehe das nicht … LG B.

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      1. Mh.. ich habe da so meine Theorien warum das immer noch ein Tabu-Thema ist. Beginnen könnte man mit der gesellschaftlichen stark tendierenden political correctness in dessen Schattenseite sich leider ein Hang zu übervorsichtigen und vorschnellen „Urteilen“ aber auch zu viel Verständnis für Täterrollen verbrigt. Dieses ewige verstehen wollen und rumanalysieren hilft oft leider nur dem Täter sein Vorgehen zu verschleiern. Die Betroffenen bekommen wenig Zuspruch, weil man ihnen nicht glaubt. Es kann sich kaum ein Mensch diesen wahnsinnigen Psycho-Zirkus vorstellen, und auch nicht dass es wirklich und wahrhaftig Situationen im Leben gibt aus der man aus eigener Kraft nicht mehr rauskommt. Die Beziehung mit Narzissten oder Psychopathen gleicht der Zugehörigkeit einer Sekte, man wird allen Widerstandskräften beraubt. Eine große Herausforderung für Betroffene unmenschliche Kräfte zu mobiliseren und sich Hife zu holen. Ich sage es mal so: auch die Opfer haben ihre Trigger und äquivalenten Themen, die sie dann gezwungen sind anzugehen. Eine sehr sehr harte Lektion, aber auch eine Chance das zu lösen, was nun durch den toxischen Menschen katalysiert wurde. Aber generell sehe ich es so dass die Gesellschaft zu wenig sensibelisiert ist für das thema. Und Therapeuten blicken das erstmal gar nicht was da abgeht. So ein Mensch ist so derart gut im manipulieren, da muss der Therapeut schon mit allen Wassern gewaschen sein, um das zu kapieren. Mein damaliger Freund hat sich bei drei Therapeuten über mich ausgeheult und beschwert und sich die Bestätigung von ihnen abgeholt, dass ich psychisch krank sei. Das hat er alles aufgenommen, währemd der Sitzungen die Memo-Funktion laufen lassen und mir hinterher vorgespielt quasi als Beweis dafür „wie gestört ich und wie dermaßen recht er doch habe und wie sehr er unter mir leide (weil ich mich seinen Manipulationen nicht gebeugt habe). Kein Witz. Gott sei Dank kann ich jetzt drüber lachen. Das passte schon nirgends mehr rein an Vorstellungskraft was da abgibg. Amüsant, wenns nicht so Sau gefährlich wäre. Ich weiß von anderen, dass sie sich ihr Leben lang nicht befreien können von so einem Terror und großen Schaden nehmen, deshalb ist das gar nicht lustig.

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      2. Sie wissen gar nicht, wie dankbar ich Ihnen für diese sehr prägnante Zusammenfassung vieler enorm wichtiger Aspekte bin. Das Thema ist eben so wahnsinnig abstrakt. Und selbst wenn Schriftsteller, Filmemacher und andere Intellektuelle es brillant verarbeitet an die Öffentlichkeit bringen wollen würden, – es käme in der Intensität, die verschlagenen Grenzübertritte, Manipulationen und angerichteten psychischen Auswirkungen bei der Zielperson betreffend, nicht beim Konsumenten an. Jeder Fall ist so individuell und doch sind die Muster gleich. Sie haben es wirklich sehr gut beschrieben.

        Ich denke, dass man vollkommen immun wäre, hätte man von Anfang an die höchsten Standards, den höchsten Respekt von außen angefordert. Dazu hätte man aber wissen müssen, wie das respektvolle und wertschätzende Verhalten anderer einem selbst gegenüber in der Praxis aussieht. Die Zielpersonen schämen sich oft ’nein – nicht so gern‘ zu sagen oder haben Angst vor Zurückweisung. In diesem Zusammenhang empfehle ich gern John Bradshaw, ‚Healing the shame that binds you‘ oder ‚CPTSD‘ von Pete Walker. Unsere deutschen Erziehungsmethoden begünstigen (immernoch, – siehe Leistungsgesellschaft) die niedrigen Standards, die jeder Einzelne in der Verhaltens- Erwartung an andere setzt.

        Heute bin ich so radikal, dass man über mich häufig den Kopf schüttelt oder mir ‚passive Aggressivität‘ nachsagt. Komischerweise nur in Deutschland und nicht etwa in Italien oder Norwegen, wo ich mich sehr oft aufhalte. Nein, nur hier. Ich weigere mich kategorisch, Autoritäten per se einfach anzuerkennen, aus purer Rollenzuweisung. Warum sollte ich das tun? Ich verhalte mich lange einfach nur emotional neutral (Inner Integration von Meredith Miller). Und: ich lebe strikt nach dem Reziprozitätsgesetz. Wer etwas von mir möchte, muss mir in gleichem Maße etwas bieten. Und das auf allen zwischenmenschlichen Ebenen. Der Umgang muss wertschätzend und wohlwollend sein. Authentisches Interesse muss selbstverständlich auf beiden Seiten gezeigt werden.

        Das war jetzt etwas wild, – aber maligner Narzissmus/ Psychopathie ist eben ein unerschöpfliches Thema.

        Ja, ich habe es auch erlebt. Den Täterschutz seitens der Psychologie, was mich fassungslos gemacht hat. Aus genau diesem Grund habe ich hier immer weiter geschrieben und geschrieben. Und ich denke, ich werde es weiterhin tun…

        Danke für Ihren Kommentar. Vielen Dank. B.

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      3. Ja weiter schreiben hilft.
        Danke für die Rückmeldung. Ich kann das alles sehr gut nachvollziehen.
        Darf ich drei Texte empfehlen, die ich dazu verfasst habe?

        https://sultanine.wordpress.com/2017/03/14/emergency-wake-up-call-beware-of-toxic-people/

        https://sultanine.wordpress.com/2016/02/15/spiegel-dich/

        https://sultanine.wordpress.com/2015/08/16/schlachtbank/

        Es hat gedauert das zu verarbeiten. Das Schreiben hat geholfen, aber glauben kann man es lange nicht.
        Ich habe irgendwann, nachdem er mir eine theatralische „Abschiedsmail“ schrieb nicht mehr geantwortet und ihn überall gesperrt. Dann kam noch ein Jahr Post und Tonaufnahmen in der er mir sagte wie ich zu fühlen habe. Zum Schluss veröffentlichte er private Bilder von mir im Netz. Ich schwieg weiter. Es war die einzige Chance dem Wahnsinn zu entkommen.
        Viele Grüße!

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      4. Und ja es ist ein irre weitläufiges Thema. Man kann sich ewig damit befassen. Ich hab das irgendwann abgehakt weil ich es eh nie verstehen werde wie man so sein kann. Ich war auch lange fasziniert davon. Dahinter zu steigen. Es geht aber nicht und damit hab ich meinen Frieden gemacht. Und böse bin ich im Nachhilfeunterricht nicht auf den Typ. Man muss die Signatur lesen können und dann die Beine in die Hand nehmen. Was ich jetzt umso besser kann – solche Strukturen auf Kilometer weit zu erkennen.

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      5. … sicher, es ist gut, nach vorne zu sehen und endlich so zu leben, wie man es sich immer gewünscht hat. Wenn es eine Paarbeziehung betraf.

        Kommt das Ganze aus der Ursprungsfamilie, sieht die Sache anders aus. Auch da hat man (hoffentlich) begriffen, irgendwann, dass es pathologische Ursachen hat. Nur leider ist man zwangsläufig noch mit der betreffenden Person verbunden, – schon allein, weil man deren emotionalen Counterpart liebt und nicht verlieren möchte und dieser extrem darunter leidet, wenn man den Kontakt abbricht.

        Vielen Dank für Ihre Verlinkungen. Ich freue mich darauf. Viele Grüße.

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  1. Darf ich außerdem fragen, welche leitende Psychologin es war, also Klinik und Station? Ich bin nicht sicher, aber ich glaube zu wissen von wem Sie reden und ja, in best. Fällen dachte ich in Gesprächen mit ihr ähnliches

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    1. Den Namen der leitenden Psychologin möchte ich nicht nennen. – Ich empfehle Ihnen aber die Expertisen von Dr. Kathleen Ware aus USA, youtube channel ‚peace and harmony‘.

      Viele Grüße,
      Britta Heusinger von Waldegg

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  2. 🙋 habe wieder einmal ihren Artikel gelesen und bin sehr zufrieden mit dem gelesenen und werde ihn über meine Web und fb weiter verbreiten, weil ich ihn für sehr wichtig halte. Frohe Ostern, wo immer Sie auch sein mögen! LG. Hotscha24 wordpress.com. !

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    1. Vielen Dank, Hotscha24, ich freue mich sehr, dass mein Text Sie anspricht und dass Sie ihn teilen möchten. Je schneller dieses Wissen eine breitere Öffentlichkeit erreicht, desto besser. Die Betroffenen können ihre Situation meistens nicht einordnen. Ihnen fehlen buchstäblich die Worte. Auch Ihnen schöne Ostertage und viele Grüße aus Frankfurt!

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      1. Ich hab’s nicht vergessen! Wird noch geteilt. Aber wird noch dauern, weil ich ‚on tour’&erst wohl im Jun. zurück bin & bis dahin offline. I’m so sorry!!

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