Vier auf einen Streich – die Narzisstenfliegenfalle

So unterschiedlich sie auch sind

Meine Ausbeute der letzten Tage kann sich sehen lassen. Auch wenn der, dem ich am meisten vertraue, mir langsam eine beginnende Paranoia attestiert, ich bleibe dabei. Wie an einem halb ausgerollten und von der hohen Decke hängenden, gelblich glänzenden Fliegenfängerklebeband im Hochsommer, bleiben ganze Kolonien an mir haften. Sterben werden sie allerdings klebenderweise nicht müssen, auch wenn ich damit sicher noch einigen anderen Empathen ihres jeweiligen Umfeldes einen großen Gefallen tun würde. Mir persönlich reicht der Schlussstrich.

Ich bin noch etwas benommen von diesen klaren Entschlüssen und frage mich, warum ich sie erst jetzt, nach vielen Jahren, treffen konnte. Die Gründe sind unterschiedlich. Nicht immer liegt es an einem fehlenden Bewusstsein darüber, mit welch‘ einer Person ich es genau zu tun habe. Im Gegenteil. In einem Fall beispielsweise weiß ich seit langem, dass mir gegenüber eine Neid- und Konkurrenzproblematik vorliegt. Wenn man in einem emotional mißbräuchlichen, hoch manipulativen System aufwächst, ist es sogar schwer, sich als Erwachsener daraus zu lösen. Ich habe Jahr für Jahr verstreichen lassen und mir die Situation angetan. Und das, obwohl anerkannte Ärzte mir rieten, diesen ‚Vertrag‘ endlich aufzulösen. Ein Grund zu bleiben waren wohl Konventionen an sich, die Art der Verbindung und eine Form sozialer Kontrolle seitens des Umfeldes, das mir gegenüber jahrzehntelang fast mantraartig über das Thema Vergebung referierte. Nun habe ich die für mich beste Lösung gefunden. Um zu 100% weiteren Attacken gegen mich und den daraus resultierenden Verletzungen vorzubeugen, muss ich leider gehen.

In einem anderen Fall gab es nach ca. 6 Jahren ein Wiedersehen. Die Umstände damals waren denkbar leicht und heiter. Wir verbrachten gemeinsame Zeit in Rio, sie hatte ihren Schatten dabei und wir genossen alle zusammen diesen unverschämt traumhaften Blick vom Corcovado über die Buchten. Natürlich war unsere Begegnung damals eher oberflächlicher Art. Jetzt, nach diesen Jahren, in denen bei uns beiden dramatische Dinge passiert sind, saßen wir nicht mehr so leicht zusammen. Nun sollte man ja meinen, dass Grenzerfahrungen die Menschen demütig werden lassen. Genau diese Entwicklung musste ich bei der betreffenden Person vermissen. Ich hörte mir nacheinander Details über Episoden an, in denen sie, eiskalt geplant, nur eine Sache im Visier hatte und das war ihr eigener Vorteil. Nach einem langen Abend und einem kurzen Frühstück sah ich mich gezwungen, den Rückwärtsgang einzulegen. Ich fühlte mich, als wäre 24 Stunden lang ein Industriestaubsauger über mich hergefallen. Immer dünner wurde meine Haut und immer größer mein Unbehagen bei jedem ihrer neuen Versuche, aus mir eine brauchbare Information herauszuquetschen. – Ich habe nichts mehr zu geben.

Wieder anders und doch ähnlich, allerdings um einiges subtiler der folgende Fall. Vor über 20 Jahren begann eine freundschaftliche Verbindung deren fundamentaler Bestandteil die Tatsache war, dass sie einige Jahre älter und somit wie selbstverständlich die Dominante war. Von gleicher Augenhöhe konnte man nicht sprechen. Die Essenz dieser Verbindung lag mit Sicherheit in den lebendigen Gesprächen voller Esprit, in gemeinsamen Unternehmungen und in unbestritten witzigen Dialogen. Als ich mich in der mir zugewiesenen Rolle nicht mehr wohlfühlte, ging ich. Dank der Digitalisierung fanden wir uns im Netz wieder. Der Vorschlag, es wieder miteinander zu versuchen, gefiel uns beiden.

Ich kann gar nicht genau sagen, warum es nicht zu einem persönlichen Wiedersehen kam. Ich ahnte wohl, dass auch meine zahlreichen Veröffentlichungen über meine Themen (besonders diejenigen über die beiden Themenkomplexe ‚Hochbegabung‘ und ‚Narzisstische Persönlichkeitsstörungen‘) und der ganz offensichtlich große Wandel, den ich vollzogen hatte, mich nicht davor bewahren würde, erneut diese Rolle von vor 20 Jahren zugewiesen zu bekommen. Anhand kürzerer Bemerkungen innerhalb ihrer Messages konnte ich das erkennen. In meinen Freundschaften gibt es keine Hierarchien. Auch interessant in dem Zusammenhang; die fehlende Offenheit. Ich weiß, wer meine Texte liest. Das zeigt mir die Statistik von WordPress. Wenn jemand, der mit mir im reellen Leben befreundet sein möchte, hunderttausendmal meine Geschichten liest, nicht aber in der Lage ist, sich über den Zeitraum eines langen Jahres auch nur ein einziges Mal (selbst wenn es negativ kritisch gewesen wäre oder überhaupt eine Bezugnahme) dazu zu äußern, dann finde ich das nicht normal.
Zumindest würde ich es anders gestalten und allein das ist meine Referenz.

Und dann die letzte Variante. Sie ist von mir schon so oft thematisiert worden, dass ich Gefahr laufe, meine Leser sterben beim Lesen vor Langeweile.

Ein für alle Mal, exemplarisch für alle männlichen Interessenten, die es vor kurzem versucht haben, aktuell versuchen und in Zukunft versuchen werden, mich zu hypnotisieren:
ich bin nicht daran interessiert, das in Ihnen vorherrschende Vakuum auszufüllen, wenn sich für Sie gerade nichts anderes ergibt, meine Herren.
Hüten Sie sich davor, mich tage- und wochenlang mit Messages und Anrufen zu bombardieren, um mich einzuwickeln. Es wird Ihnen nicht gelingen. Ich werde deshalb kein Dopamin produzieren und dann natürlich auch keine Entzugserscheinungen haben, wenn Sie dann, plangemäß, mit ihrem silent-treatment beginnen. Das soll mich dann verwundern, irritieren und dazu veranlassen, Ihnen hinterher zu telefonieren. Nein, das wird nicht passieren. Im Gegenteil. Ich werde nicht damit aufhören, Ihre Machenschaften schriftlich zu verbreiten, um andere
vor Ihren Methoden zu warnen und zu schützen.

Nun entsage ich also sämtlichen Velociraptoren, in der Hoffnung, zukünftig bevor sie um die Ecke kommen ihr schnarrendes Zischen zu bemerken und mich schneller hinter verchromten Laborkühlschränken oder aufgetürmten Reagenzglashaltern verstecken zu können.

Ich habe keine Zeit zu verschenken.

http://www.narcsite.com