… ein blinder Fleck und das nicht nur in Deutschland
Sollten Sie sich beim Durchsehen meiner Texte jemals die Frage nach ihrer Seriosität gestellt haben, kann ich Ihnen heute weiterhelfen. Was vor fast drei Jahren mit einem eher unbeholfenen kleinen Aufsatz über die Ergebnisse meiner ‚Feldstudien‘ und meiner ‚Teilnehmenden Beobachtung‘ begann, hat sich inzwischen zu umfangreicher Kenntnis über die aktuell international zur Verfügung stehenden Quellen entwickelt. Es zeigte sich, dass es äußerst kompliziert ist, die Charakteristika eines Phantoms zu erklären. Manipulativen Einfluss greif- und verstehbar machen zu wollen, kommt ‚chasing wind‘ gleich.
Wie Sie dem Titelbild und der dazugehörigen Quellenangabe am Ende dieses Textes entnehmen können, ist die Forschung in Sachen Psychopathologie bei Narzissmus noch ziemlich am Anfang. In der erwähnten Studie geht es um die Gehirne von Pathologischen Narzissten, also denjenigen Personen, die unter einem ‚pathologically grandiose sense of self- importance‘ bei gleichzeitiger ‚impairment of empathy‘ leiden. Ich verzichte an dieser Stelle auf die Übersetzung, – so oft habe ich es in meiner Text- Reihe schon erläutert. Und: ob Narzissten wirklich unter ihrer Besonderheit leiden, sei dahin gestellt. Fest steht, es ist ihnen nicht möglich, mitfühlende, soziale Bindungen zu anderen herzustellen. Was für uns Normalentwickelte eine entscheidende Rolle innerhalb unserer Lebensgestaltung spielt, uns Lebensqualität und soziale Wärme gibt, ist für diese Gruppe unerreichbar. Statt dessen kompensieren sie und das auf unsere Kosten.
Kurz zum Ergebnis der Studie: Pathologische Narzissten verfügen über auffällig wenig graue Hirnsubstanz an der Stelle der Grosshirnrinde, die für die Entstehung von Mitgefühl für andere verantwortlich ist.
Was heißt es Empathie- unfähig zu sein? Pathologische Narzissten fühlen sich berechtigt, sich einfach zu nehmen, was ihnen ihrer Meinung nach zusteht. Sie haben kein Gewissen und zeigen keine Reue. Es ist ihnen schlicht egal, was ihre Objekte fühlen. Sie können es nicht nachvollziehen.
Die Suche nach wissenschaftlichen Informationen über Opfer von Narzissten gestaltet sich schwierig
In einem meiner vorhergehenden Texte habe ich über die US- amerikanische Ärztin Dr. Nadine Harris Burke geschrieben. Sie befasst sich eingehend mit den Langzeit- Auswirkungen emotionalen Missbrauchs von Kindern, ist ständig auf Vortragsreise und klärt auf, – weltweit und meistens vor einer Universitäts- Elite an Medizinern des jeweiligen Landes. Man kann sie ebenfalls auf youtube, im Rahmen der Ted- Talks, sprechen hören. Ihr Enthusiasmus ist beeindruckend.
Es liegt in der Natur der Sache
Emotionaler Missbrauch ist natürlich schwer nachzuweisen. Da die berechnenden Praktiken des Narzissten darauf ausgelegt sind, Selbstzweifel bei seinen Ziel- Personen zu generieren, Zeugen sorgfältig auszuschließen und das komplette, gemeinsame Umfeld zu manipulieren und auf seine Seite zu bringen, nutzt ein Arztbesuch dem Opfer wenig. Es ist sich nicht darüber im klaren, dass es sich in einer parasitären Beziehung befindet und kann keine Begriffe für seine Situation formulieren. Und da das Bewusstsein innerhalb der Gesellschaften über den hohen psycho- kriminellen Grad narzisstischer Machenschaften immernoch gegen Null geht, bin ich wenig optimistisch, was die Zukunft betrifft. Auch wenn das Thema immer häufiger in deutschen TV- Produktionen, bei Amazon oder Netflix aufgegriffen zu werden scheint.
In Arztpraxen wird sicher weiterhin selten die Frage nach dem engsten Umfeld des Erkrankten gestellt und ob er selbst glaubt, sich in wertschätzenden Beziehungen zu befinden oder aber massiv beeinträchtigt zu werden. Durch Trauma- Bonding und das Stockholm- Syndrom, also die durch Manipulation hergestellte, abhängig machende Opfer- Täter- Bindung und eine damit verbundene Hoffnung des Geschädigten, alles würde sicher gut, wenn nur erst … oder … oder … eintritt, wird der betreffende Arzt kaum brauchbare Informationen für seine Diagnose erhalten.
Die Aufklärer brauchen verstärkt Medienpräsenz
Also nichts anderes als das Zufallsprinzip wird in Zukunft darüber entscheiden, ob flächendeckend aufgeklärt werden wird oder nicht. Es gäbe keinen Markt, schrieb mir ein bekannter Verlag, von dessen Seite es zunächst hieß, er suche nach Menschen mit Erfahrungen auf dem Gebiet. Höre ich mich dagegen um, kann jeder Zweite von mindestens einem Fall emotionalen Missbrauchs berichten. Ich bin nicht bereit, diesen Widerspruch hinzunehmen und beginne damit, Kontakt zu Moderatoren und Chefredakteuren aufzunehmen. Allein, um dem Zufall eine etwas größere Chance einzuräumen.
Das Entscheidende ist: wer in missbräuchlichen Verhältnissen aufgewachsen ist, kennt es nicht anders. Aber das Leben ist schöner, freier, voller Impulse und glücklicher Momente, wenn man sich von dem Missbraucher losgelöst hat und sie erkennt. Elementar ist auch, zu verstehen, dass man durchaus Einfluss auf die Gestaltung seiner Biographie hat und Manipulationen nicht mehr ausgeliefert sein muss.
Keine Sexismus- Debatte sondern eine Narzissmus- Diagnose
Aktuell verfransen sich Teilnehmer in Diskussionsrunden, wenn es darum geht, was Männer dürfen oder nicht. Dabei beinhaltet sicher kaum ein anderer Bereich ein höheres Maß an Subjektivität.
Worum es meiner Meinung nach im wesentlichen geht ist die Frage, ob die sexuellen Übergriffe und emotionalen Manipulationen von einem krankhaften Narzissten begangen wurden oder nicht, – siehe exemplarisch die Fälle Wedel und Weinstein und der Objektstatus, den ihre Mitarbeiterinnen und andere Frauen ihres Umfeldes bei ihnen hatten.
Vieles deutet darauf hin.
So sollte es sein: vor allem selbstbestimmt
Warum ist jemand süchtig nach Substanzen? Warum raucht jemand, konsumiert regelmäßig zu viel Alkohol und warum hat eine Person Suizidgedanken, Angststörungen, Burn- out oder Panikattacken? Was ist der wahre Grund für Anorexia, Bulimie oder Binge- Eating? Überhaupt alle Binge- Beschäftigungen, – eine Maßlosigkeit in allem? Warum haben viele ihre ursprünglichen Berufspläne nicht verfolgt und nicht an sich geglaubt? Die Flucht in religiöse Gruppen einschließlich in die Esoterik, eine Flucht in seine Arbeit, chronische psychosomatische Beschwerden, Depressionen usw. zeigen doch, dass man den Zugang zu sich selbst verloren hat (selbstverständlich gibt es ein umfangreicheres Diagnosespektrum, dennoch). Wahrscheinlich hat jemand anderer einem über die Dauer eines langen Zeitraums gravierende Selbstzweifel implementiert, die man nicht wieder los wird (Self- Sabotage)?
Die Alternative ist ein unbeschwertes und glückliches Leben dessen zentrales Gefühl die gesunde Beziehung zu seiner eigenen Seele, zu seinen tiefsten Bedürfnissen und zu seinem eigenen Körper ist.
Ein Leben sollte voller Dynamik und intrinsischen Antriebs sein. Couragiert umgesetzte Vorhaben, Freude an Freunden, Freude an Kindern und keine Angst vor der Angst als Prämisse. Die Übernahme von Verantwortung stellt keine Bedrohung dar sondern macht Spaß. Jeder von uns hat etwas einzigartig Substanzielles zur Gemeinschaft beizutragen und kann stolz darauf sein. Genau das sollte man zumindest in seiner Ursprungsfamilie gelernt haben und mitnehmen in die eigene Familie, es an seine Kinder weitergeben und sie dann an ihre Kinder. Optimismus sollte der Leitgedanke sein. Und die Basis aller dieser tragenden Gefühle ist das Vertrauen in die eigene Kraft.
So und nicht anders sollte sich das Leben anfühlen.