Destruktive Beziehungen zu pathologischen Narzissten 10 – ACHTUNG: Wenn Sprache zur Waffe wird Teil I

Allen emotionalen Missbrauchs Anfang: narzisstische Kommunikationsstrategien

Wie in einem meiner vorhergehenden Texte schon angedeutet, ist die Aufklärung über diese operativen narzisstischen Techniken enorm wichtig, wenn es darum geht, Manipulation zu erkennen und sich davor zu schützen. Das Wissen darüber vereinfacht das Entscheidende, nämlich starke Grenzen (Boundaries) setzen zu können und diese dauerhaft zu verteidigen.

 

Allgemeine Grundlagen von Interaktionen

Kurz zur Erinnerung

Pathologisch narzisstische Persönlichkeiten  interessieren sich nicht für die Außenwelt und wollen ausschließlich ihre eigenen Ziele durchsetzen. Sie erreichen das durch Manipulation anderer. Bei ‚anderer‘ kann es sich sowohl um einzelne Personen, als auch um Personengruppen handeln. Einzelne können Familienmitglieder, sogenannte Partner, Freunde, Bekannte und alle Personen sein, die dem Narzissten Vorteile bringen. Personengruppen können beispielsweise Angestellte sein, Kunden, Fans, Follower, Zuschauer, Gruppenmitglieder aller Art oder aber auch Bürger eines Staates und somit die Wähler politischer Parteien.

Jede Manipulation beinhaltet die gezielte und verdeckte Einflussnahme, also sämtliche Prozesse, die auf die Steuerung des Erlebens und Verhaltens von Einzelnen und Gruppen zielen und diesen verborgen bleiben sollen.

 

Das Gegenteil von Manipulation

Jede offene Kommunikation stellt demnach das Gegenteil von Manipulation dar. Wenn sämtliche Informationen veröffentlicht sind, kann genauso offen argumentiert werden. Jede Seite erhält die gleichen Bedingungen zur Darstellung ihres Standpunktes. Die Diskussion ist transparent, genauso, wie der Prozess der Entscheidungsfindung. Keine Seite wird benachteiligt.

Benachteiligungen sind auszuschließen, indem jede Seite die gleichen Bedingungen erhält, wie beispielsweise genügend Zeit zu haben, sich Informationen zu verschaffen oder aber auch ohne Druck ihre Argumente vortragen und angehört werden zu können.

Diskussionen sollen zu Ende geführt werden und müssen ein Ergebnis hervorbringen, an das sich beide Seiten zu halten haben. Es darf über niemanden hinweggegangen werden und die Unwissenheit einer Seite darf nicht ausgenutzt werden. Informationen dürfen nicht zurückgehalten werden. Es darf nicht eine von beiden Seiten, beispielsweise durch verdecktes Handeln der anderen Seite, hintergangen werden.

 

Die Einhaltung dieser Regeln basiert auf normativ-ethischem Konsens. Woher die in diesem Kontext greifende Ethik (Deontologische Ethik) kommt und was Ethik genau bedeutet, ist Gegenstand moralphilosophischer Diskussionen. Eine Erläuterung dessen führte an dieser Stelle zu weit.

 

Narzisstische Kommunikationstechniken

Bevor ich mich auf subtile und interessantere Vorgehensweisen konzentriere, hier ein paar grobe und offensichtliche Beispiele, die es einem leicht machen, einen egozentrischen (self-centered) manipulativen Charakter schnell zu erkennen:

  • er/ sie unterbricht dauernd den Gesprächspartner und lässt ihn nicht ausreden
  • er/ sie erhöht deutlich die Lautstärke innerhalb des Gesprächs
  • er/ sie bricht das Gespräch ab
  • er/ sie vermeidet Augenkontakt und beschäftigt sich mit etwas anderem
  • er/ sie hört nicht zu
  • er/ sie fragt den Gesprächspartner nicht nach seiner Perspektive, sondern monologisiert
  • er/ sie lässt keine Empathie erkennen
  • er/ sie nutzt einschüchternde Körpersprache, um die andere Seite zu cornern, buchstäblich in eine Ecke zu drängen
  • er/ sie nutzt Triangulation, d.h. bezieht Dritte mit ein und spielt die Beteiligten dann gegeneinander aus
  • er/ sie ist ein pathologischer Lügner
  • er/ sie wehrt jegliche Diskussion ab oder entzieht sich ihr
  • er/ sie bestreitet alles, trotz eindeutiger Faktenlage
  • er/ sie hält Informationen zurück (dazu mehr in Teil II)
  • er/ sie erpresst sein Gegenüber
  • er/ sie droht
  • er/ sie verbreitet Unwahrheiten über die zu manipulierende Person (Smear Campaign)
  • er/ sie stellt keine angemessene und Verständnis signalisierende Verbindung zwischen sich und dem Gesprächspartner her
  • er/ sie versprechen etwas und halten es nicht
  • er/ sie malen detailliert ihre Pläne aus, von denen sich wenige erfüllen
  • er/ sie kritisieren ständig und setzen herab
  • er/ sie schmeichelt sich ein

 

Diese Verhaltensweisen in ihrer Gesamtheit weisen auf offene Narzissten hin, – verdeckte Narzissten, wie der Name schon sagt, kommunizieren auf anspruchsvollere und subtilere Art. Mehr darüber in Teil II.

4 Kommentare zu „Destruktive Beziehungen zu pathologischen Narzissten 10 – ACHTUNG: Wenn Sprache zur Waffe wird Teil I

  1. Jetzt scheint es ja, als sei zu ihrem Thema, auch bei uns, los getreten! Na also. Geht doch! ! 😈 Danke für Ausdauer, langen Atem und schreiben können!
    LG Hotscha24.

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