
Crucial: Cross-examination of the Narcissist
Die Bedeutung des Kreuzverhörs in der Anhörung Amber Heards
Es bleiben nur noch drei Wochen, bis der Prozess in Fairfax County, Virginia, abgeschlossen sein wird.
Inzwischen ist es an Amber Heard, der Jury ihre Performance vorzutragen. Es war mit einstudierten Szenen zu rechnen, aber dass ihre schauspielerischen Möglichkeiten wirklich so limitiert sind, damit hat wahrscheinlich niemand gerechnet. Es ist schwer, sich nicht abzuwenden.
Dieser Artikel nimmt Bezug auf den im Jahr 2020 erschienen ausführlichen ersten Teil, über seinen Prozess in London, den Johnny Depp gegen „The Sun“ geführt und verloren hatte. Ihn als „Frauenschläger“ zu bezeichnen wurde dem britischen Boulevard-Blatt 2020 ausdrücklich erlaubt. Das hat sich inzwischen geändert.
Johnny Depp sei besessen von der Wahrheit, heißt es. Er wolle sich rehabilitieren, – zum einen um seine Karriere fortführen zu können und zum anderen um seine Würde wieder herzustellen. Seine Kinder spielen in diesem Zusammenhang eine große Rolle.
Im ersten Teil wurden Beispiele narzisstischer Manipulationstechniken am Verhalten Amber Heards aufgezählt und erklärt. Wenn man mit typischen Verhaltensweisen maligner Narzissten vertraut ist, ist ihre Programmatik leicht zu durchschauen.
Oft muss man dann nur abwarten. Narzissten überschätzen sich.
Die Basis ihres Handelns bildet ihr krankhafter Zwang zu lügen. Man darf nichts glauben, was von ihnen behauptet wird. Jedem Detail, jeder ihrer Informationen muss man mit größter Skepsis entgegen treten.
Wie die Strategie der Law-Firm Johnny Depps‘, die Taktik von Benjamin Chew und seinen Kollegen aussehen könnte, möchte ich in diesem Beitrag kurz ausführen. Das Kreuzverhör in der Anhörung Amber Heards wird die entscheidende Phase in diesem Prozess darstellen. Es wird für die Meinungsbildung der Jury von zentraler Bedeutung sein.
Expertenmeinung über typisches Verhalten von Lügenden
Die renommierte Körpersprache-Expertin Janine Driver spricht über typische Indizien beim ’story-making‘.
Zeige, statt zu beschreiben – Regieanweisungen
Jetzt hat Amber Heard endlich ihre weibliche Hauptrolle in einem Film von Johnny Depp.
Und von ihrer Psychologin Dr. Dawn Hughes, der Frau mit den kalten Augen, hat sie umfassende Informationen erhalten, wie sich weibliche Opfer Häuslicher Gewalt fühlen und wie sie auftreten, – sozusagen als Regieanweisung.
Eine absurde Geschichte reiht sich an die andere. Untermalt von blumigen Filmszenen. Man kommt ja schließlich aus diesem Business. Zeige, statt zu erklären heißt es in Schriftstellerkreisen und sicher auch bei Regisseuren. AH’s Atem an einer Scheibe oder der dreckige, filzige Teppich war ihr erst aufgefallen, nachdem JD sie geschlagen habe und sie auf ihm gelandet sei, – so ungefähr. Viele, viele Bilder.
Johnny Depp habe einer Flugbegleiterin auf einem Flug nach Europa Drogen verabreicht, diese habe AH am Arm berührt, worauf JD in rasende Eifersucht geraten sei und sie körperlich angegriffen habe.
Man habe im Flugzeug eine Stecknadel fallen hören können, sagt das Script. Schwer vorstellbar, denn selbst wenn ein Flugzeug sich keinen Meter bewegt, gibt es eine erhebliche Geräuschkulisse. Sei es durch Aircondition, Hydraulik, das Öffnen und Schließen von Containertüren, Stimmen von Abfertigungspersonal oder Sonstiges. Und während des Fluges arbeiten die Triebwerke mit enormer Lautstärke. Also ganz schlecht recherchiert!
Diese und weitere Behauptungen stellen den Rahmen von AH’s Lügenkonstrukten dar.
Abgesehen davon, dass man sich nicht vorstellen möchte, was die Federal Aviation Administration FAA mit einer Drogen konsumierenden Flugbegleiterin machen würde, gibt es weitere Unglaubwürdigkeiten. Natürlich sei sie hinter ihrem Vorhang verschwunden und könne Depp’s Gewaltausbruch nicht bezeugen, wie auch alle anderen angeblichen tätlichen Angriffe, einschließlich Leibesvisitationen auf der Suche nach Kokain-Päckchen oder Penetrationen mit Flaschen, obwohl Johnny Depp so betrunken gewesen sein soll, dass er nicht gerade gehen konnte, von niemandem bezeugt werden können. AH stellt Behauptungen auf und versucht, wie bei einem Casting für einen Film, ihre beste schauspielerische Leistung abzurufen. Dass Frau Heard das nicht gelungen ist, dürfte offensichtlich sein.
Wir alle sind doch irgendwie Experten für Körpersprache. Wir spüren innerhalb eines Bruchteils einer Sekunde, dass das Gesagte nicht mit der Mimik des Sprechenden übereinstimmt. Bei Lügenden gibt keine Kongruenz zwischen feinsten Kontraktionen der mimischen Gesichtsmuskulatur und dem, was sie behaupten. Psychopathen sind sich dieses Zusammenhanges bewusst. Sie trainieren täglich und tragen ein bewegungsloses Gesicht während sie lügen, aber selbst das verrät sie.
Wie schon oft in vorhergehenden Texten beschrieben, sind Narzissten überheblich und sich der Feinheiten innerhalb sozialer Interaktionen nicht bewusst. Deshalb machen sie Fehler. Menschen mit funktionierenden Gehirnregionen, die für Empathie zuständig sind, verarbeiten diese zwischenmenschlichen Informationen blitzschnell. Das hat natürlich Gründe. Sie sind tief in der menschlichen Biologie verankert.
Narzissten sind dazu nicht imstande. Hier auch ein kurzer Hinweis auf die verheerenden Folgen für Kinder: „Erziehung durch eine narzisstische Mutter“. Eine narzisstische Mutter sieht ihrem Kind nicht an, dass es beispielsweise traurig ist, Angst hat oder sich unwohl fühlt. Sie kann es daher erstens nicht spiegeln und zweitens nicht auf die Emotionen ihres Kindes eingehen.
In narzisstischen Konzepten, andere zu übervorteilen und die eigene Agenda durchzusetzen, kommen Feinheiten selten vor. So auch hier. AH bildet sich ein, man nähme ihr ihre grob gestrickten Geschichten ab. Grandiositätsfantasien.
In diesem Zusammenhang: Immer wieder muss man sich über Rechtsanwälte wundern, die um die Verteidigung eines Lügners herum ein einfallsreiches Konzept bauen, – sogar eine Art kreativen Prozess daraus machen.
Cross-Examination: Die Möglichkeiten für Johnny Depp’s Team um Benjamin Chew
Abgesehen von professionellen Verhörmethoden muss man bei der Entlarvung narzisstischer lügnerischer Darbietungen vor Gericht noch weiteres, entscheidendes Hintergrundwissen mit einbeziehen.
Der strukturelle Rahmen
Dem Verhalten Amber Heards liegt unumstritten eine Theorie zugrunde. Die stützenden Informationen hat sie freundlicherweise schon innerhalb ihrer ersten Sätze selbst geliefert.
Die kleine Amber wollte nichts mehr, als aus ihrer texanischen Kleinstadt in die große weite Welt ziehen und registriert werden. Am liebsten berühmt.
Sie sei in Los Angeles von Casting-Termin zu Casting-Termin und habe in der letzten Sitzreihe der öffentlichen Busse, mit denen sie zu diesen Terminen unterwegs gewesen sei, ihre Tank Tops gewechselt. Keine Anstrengung war ihr zu viel, kein Job zu unwürdig und ganz nebenbei habe sie sich auch immer, innerhalb sozialer Projekte, für Benachteiligte eingesetzt. In der Anti-Narzissmus Community spricht man hier von facade-management – der Konstruktion und Pflege eines bestimmten Images.
Wie sie selbst aussagte, sei es immer nur zu kleineren Rollen gekommen.
Die Chance der Zusammenarbeit mit Johnny Depp in Hunter Thompson’s Buchverfilmung „The Rum Diary“ eröffnete ihr plötzlich ganz ungeahnte neue Möglichkeiten. Auf verschiedenen Ebenen.
Um es kurz zu machen. Johnny wurde während der Dreharbeiten von ihr ‚gehooked‘ oder ’seduced‘, ein Mann in den besten Jahren, die Zukunftsperspektive schlechthin, und mit ein bisschen Geduld entwickelte sich daraus tatsächlich eine Liebesgeschichte, – wenn auch anfangs verdeckt, aber alles hat eben seinen, wenn auch manchmal unwürdigen, Preis.
Benjamin Chew und seine Kollegen spielten schon einige Male auf Heard’s „Gold- und Fame-Digger“ – Agenda an, auf das Muster, das klar als Motivation für ihr kalkuliertes Verhalten zugrunde lag.
Es vergingen allerdings einige, nach ihren Erzählungen gruselige, Jahre, geprägt von Drogen- und Alkoholexzessen Johnny’s oder seinen Entzugsphasen, bevor sie heirateten.
Die zeitliche Abfolge bietet genug Stoff für Spekulationen. Auch aggressive Reaktionen von AH auf den Vorschlag, einen Ehevertrag aufzusetzen, der dann nie zustande kam, sprechen Bände. Und als es um einen sogenannten Postnub-Vertrag (nach Eheschließung) ging, und JD seine Anwälte bat, AH entsprechende Vorschläge zu machen, kam es in Australien zum Eklat, – zu dem bekannten brutalen Höhepunkt dieser Mesalliance.
Um den Todestag seiner Mutter herum sagte JD seiner Frau, er wolle sich von ihr trennen. Es folgte eine AH-Inszenierung im gemeinsamen Penthouse des Eastern Columbia Buildings, in der sie aus dem Nichts plötzlich schrie: “don’t do that again“, was von Zeugen, ihre nebenan platzierten Freunde, gehört werden sollte (ein erfundener tätlicher Angriff von JD). Dummerweise standen seine bodyguards im Nebenzimmer und können bezeugen, dass sich JD gar nicht in AH’s unmittelbarer Nähe aufgehalten hatte. Ärgerlich. Am nächsten Morgen: Heards Fäkalien-Aktion.
Amber Heard sah ihre Felle wegschwimmen.
Dann: Exakt an dem Tag, als JD sich mit den Hollywood Vampires auf eine Europa-Tournée begab, also das Land verließ, reichte AH die Scheidung ein und zeigte ihn wegen Häuslicher Gewalt an. JD konnte vor Ort nicht reagieren. In Europa hatte er vertragliche Konzert- Verpflichtungen zu erfüllen.
Wie im aktuellen Gerichtsverfahren ausgiebig erläutert folgten außergerichtliche Vereinbarungen, die auch eine Abfindung Heards bedeuteten. Auf sieben Millionen Dollar hatte man sich geeinigt, die Heard zu gleichen Teilen einem Kinderkrankenhaus und einer Wohltätigkeitsorganisation spenden wollte. Das allerdings ist bis heute nicht, so wie versprochen, passiert.
Den Mangel beweisen
Entgegen der Theorie des Klägers, AH sei nur bei JD geblieben um ihren Gewinn noch weiter zu maximieren, behaupten Rottenborn und Bredehoft, sie habe sich nicht trennen können, weil sie versucht habe, Johnny ‚zu retten‘. Also aus angeblich überbordendem Empathievermögen. Und aus Co-Abhängigkeit. Beides kann ausgeschlossen werden. Warum?
Dazu gibt es einen klaren Widerspruch: AH hat durch ihre zahlreichen aufgezeichneten Audio-Aufnahmen bewiesen, dass sie über einen langen Zeitraum versucht hat, illegal Beweise für Johnny Depp’s angebliche Häusliche Gewalt zu sammeln. Vergeblich und: Ein krimineller Akt, denn in Californien ist die Zustimmung beider Personen für solche Mitschnitte erforderlich.
Deadpan – Ausdruckslos
AH ist zu Empathie nicht imstande. Genau das sollte den Mitgliedern der Jury demonstriert werden.
Die oberflächlichen Schilderungen ihrer angeblichen tiefen Gefühle für Johnny Depp machen es deutlich. Ginge man ihren vermeintlichen Emotionen detailliert auf den Grund, würde sie sich verraten. Man kann zu einem gewissen Grad Empathie vortäuschen, indem man sich vorstellt, was in sozialen Interaktionen typischerweise an emotionaler Unterstützung für einen anderen angebracht wäre. Aber dieser Prozess, die kognitive Erschließung der Situation, die Herstellung dieses ‚Produktes Kognitive Empathie‘ dauert zeitlich gemessen länger, als das schnelle, das sofortige, starke Mitgefühl einer emotional normal entwickelten Persönlichkeit, – quasi deren unmittelbare Identifikation mit einem Betroffenen.
Kurze Zwischenbemerkung: Empathieloses narzisstisches Verhalten stellt daher klar eine Abweichung von der Norm dar.
Authentische Empathie, echtes Mitfühlen kann von einem Narzissten weder glaubhaft vorgespielt, beispielsweise vor Gericht, noch im Nachhinein erlernt werden. Auch nicht im Rahmen einer Verhaltenstherapie. Es würde immer bei kognitiver, erlernter Empathie bleiben.
Man könnte AH vor den Mitgliedern der Jury testen. Ein Narzisst ist nicht in der Lage, eine andere Person zu lieben. Und er trauert nicht. Er ist statt dessen wütend, wenn die Dinge nicht so entwickeln, wie er sie sich vorgestellt hat.
Zu natürlichem, tiefem Mitgefühl fehlen dem Narzissten die gehirn-anatomischen Möglichkeiten, wie im ersten Artikel detailliert beschrieben. Sie existieren bei ihm nicht. Diese Regionen im Gehirn des Narzissten sind fehlerhaft, – sie weisen einen Mangel an neuronalen Verbindungen auf. Hirnscans zeigen: Es gibt dort keine Aktivität.
Noch einmal: Das ist der Grund, warum ein Narzisst nicht therapierbar ist. Er kann niemals zu einem Empathen werden.
Zwei sich widersprechende Motivations-Konzepte
Es müssen also zwei sich widersprechende Motivations-Konzepte herausgestellt werden.
Dass AH sich nicht schon vor der Eheschließung von Johnny Depp getrennt hat lag nicht etwa an ihrer Unfähigkeit, ihr Mitgefühl zu stoppen oder an einem Trauma-Bond. Im Gegenteil. Die Verachtung für ihn setzte schon nach wenigen Jahren, wenn nicht sogar nach wenigen Monaten, ihrer Beziehung ein.
Sie entwickelte für sich eine Strategie, einen Plan, sich möglichst gewinnbringend aus dieser Verbindung zu lösen. Das lässt sich sogar durch eine Aussage ihrer gemeinsamen Beziehungs-Therapeutin Dr. L. Andersson belegen.
Und wenn schon die Ausbeute der Scheidung nur sieben Millionen bedeutete, so konnte man wenigstens, im Nachgang, weitere Millionen generieren. Nämlich indem man sich in #MeToo-Zeiten heroisch als Freiheitskämpferin und Verbündete sämtlicher misshandelter Ehefrauen dieser Welt inszenierte.
Obwohl sie selbst ein paar Jahre zuvor von ihrer Ex-Ehefrau der Häuslichen Gewalt bezichtigt und festgenommen wurde, wollte sich AH nun zur Gallionsfigur geschlagener Frauen erheben.
Geschehen in Form eines Op-Eds, – das Corpus Delicti: Der von ihr verfasste Artikel in der Washington Post, um den es in diesem Verleumdungsprozess geht, – als textgewordener Höhepunkt ihrer Hypokrisie.
Einen Tag vor der Premiere ihres Filmes „Aquaman“ wurde er veröffentlicht.
Ganz nebenbei hat sie damit ihren Ex-Ehemann bestraft. Bestraft durch die typischen narzisstischen Werkzeuge der ’falschen Anschuldigung’ und der ’Degradierung’. So grandios kann man Karrieren zerstören und Biografien beschädigen. Selbst die eines Weltstars, – wenn man schon selbst keiner ist und auch nie einer werden wird. Neid ist ein Kardinalmerkmal toxischer Persönlichkeiten.
Auch typisch: Narzissten hinterlassen ‘verbrannte Erde‘. Sie wollen denjenigen, der sie verstoßen hat, zerstören. Er soll den größtmöglichen Schaden erleben. Ihre ‘narcissistic rage‘, die aus der Ego-Verletzung entstandene Wut, ist grenzenlos.
Wie wir alle wissen schien der Plan zunächst aufzugehen.
Warum Rottenborns Antrag auf Abweisung der Klage von Richterin Penny Azcarate abgelehnt wurde
Im Wortlaut:
In this matter there is evidence in the case that the jury can weigh:
That the statements were made by the defendant
That the statements were about the plaintiff
That the statement was published
That the statement is false
The defendant made it so recklessly as to the amount to a willful disregard for the truth.
The weight of that evidence is up to the factfinders so the ‚motion to strike‘ is denied.